Lorenzo Odone

Er war vier Jahre alt, als die seltene Krankheit Adrenoleukodystrophie (ALD) ausbrach. Innerhalb eines Jahres wurde Lorenzo blind, taub und stumm, musste künstlich ernährt werden und wurde von schweren Krämpfen, die seinen Körper auszehrten, gequält. Und obwohl ihm damals nur noch wenige Monate Lebenserwartung prognostiziert wurden, starb er 2008, einen Tag nach seinem 30. Geburtstag.

Damals, 1984, gab es kaum Informationen über diese Krankheit, geschweige denn eine Behandlungsmethode. Seine Eltern wenden sich an verschiedene Ärzte, kommen aber nicht weiter. Selbst entwickelten sie ein Öl, das die Krankheit zunächst zum Stillstand brachte.

Unter dem Titel „Lorenzos Öl“ hat George Miller die Geschichte 1992 in einem Hollywoodfilm mit Nick Nolte und Susan Sarandon verfilmt.

„Lorenzo“ heißt auch ein Song von Phil Collins, den er auf seinem Album „Dance into the light“ veröffentlichte. Der Text ist von Michaela Odone, Mutter von Lorenzo: „Auf den Komoren hab ich gelebt bis ich vier geworden bin. Da hab ich schwimmen gelernt und fischen und tauchen bis auf den Meeresgrund. Und wenn der Wind durch die Bäume geblasen hat, dann hat sich das angehört wie Lachen. So als ob der Wind sagen wollte: Hier ist ein Kind, das seinen Weg gehen will. […] Und dann war auf einmal alles ganz anders…als dieses furchtbare Geräusch kam. So ein Schatten und ein Donnern und mitten drin dieses Monster: Adrenoleukodystrophie. Und die, die immer alles wissen, die haben gesagt, dass ich jetzt nicht mehr stehen könnte und dass ich keine Kraft mehr habe…Jetzt muss ich ein Held sein, weil ich sonst nie wieder nach Ostafrika kann.“